Wie hilft das Pfarrer Sieber-Sozialwerk den obdachlosen Menschen in Zürich zu überleben?

Von Jakob De Plecker, Ibrahim Ahmed, Moris Horat und Mino Siegenthaler / 3. Sekundarklasse aus Uster ZH / Oktober 2024


Obdachlosigkeit ist ein komplexes Problem, das viele Ursachen hat, wie wirtschaftliche Not, psychische Erkrankungen oder familiäre Konflikte. Menschen, die auf der Strasse leben, kämpfen oft mit Unsicherheit, mangelndem Zugang zu Nahrung und medizinischer Versorgung sowie sozialer Stigmatisierung.

 

Verschiedene Organisationen und Initiativen bieten Unterstützung durch Notunterkünfte und Beratungsstellen, um Betroffenen zu helfen, wieder in die Gesellschaft integriert zu werden.

Das Sozialwerk Pfarrer Sieber ist eine solche Stiftung, die Obdachlose und Abhängige unterstützt und begleitet. Ernst Sieber hat von 1927 bis 2018 in Zürich gelebt und war ein Pfarrer, der schon 1963 angefangen hat den Obdachlosen zu helfen und bis heute viel bewirkt hat.

Seine grösste Stiftung, das Sozialwerk Pfarrer Sieber, hat heute über 190 Vollzeit-Angestellte und über 320 freiwillige Arbeiter. Unter den Freiwilligen sind auch viele Ex-Obdachlose oder Ex-Abhängige, die der Stiftung helfen wollen, weil ihnen selbst einmal von einer Stiftung geholfen wurde. Das Sozialwerk möchte kein Produkt verkaufen. Sie sind nicht gewinnorientiert, weil alle verdienten und erhaltenen Gelder wieder in die Stiftung investiert werden. Trotzdem wird nicht genug Geld eingenommen, darum ist die Stiftung auch angewiesen auf Spenden von Privatpersonen und Familienangehörigen der Betroffenen. Auch die Krankenkasse unterstützt die Stiftung mit Geldern.

Die Stiftung hat das Ziel, dass alle Obdachlosen wieder auf eigenen Beinen stehen können. Dazu gehört, dass sie einen Job und einen Wohnort finden und wieder in der Gesellschaft Fuss fassen können. Die Sozialberatung hilft den Obdachlosen möglichst schnell eine Arbeitsstelle oder eine Wohnung zu finden. All diese Herausforderungen sind viel einfacher, wenn man einen Freundeskreis hat oder einen aufbauen kann.

 In einer Stiftung mit Obdachlosen gibt es auch viele schwierige Situationen und Herausforderungen. Der durchgehende Wechsel sorgt für ein Durcheinander zwischen den Leuten. Manchmal gibt es auch Auseinandersetzungen zwischen Menschen, die auf Substanzen sind. Leute, die Drogen konsumiert haben, werden meistens schneller aggressiv als Leute, die nüchtern sind.

Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft Empathie zeigen und aktiv helfen, um Vorurteile abzubauen und jedem ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

 

Bei einem Interview mit Walter Vonarburg konnten wir einen genaueren Einblick in das Sozialwerk Pfarrer Sieber kriegen. Wir haben erfahren, was die Funktion des Sozialwerk Pfarrer Sieber ist und wie Walter Vonarburg dabei hilft. Walter Vonarburg arbeitet seit 2011 beim Sozialwerk Pfarrer Sieber. Davor hat er als Journalist gearbeitet, er musste sich entscheiden, ob er etwas Neues ausprobiert oder bei seinem Alltag bleiben möchte. Er entschied sich für eine neue Lebensweise. Walter Vonarburg wurde Mediensprecher und arbeitet zurzeit im Spital des Sozialwerk Pfarrer Sieber und hilft bei der Versorge von Süchtigen. Man braucht sehr gute kommunikative Fähigkeiten in diesem Beruf, um mit den Leuten zusammenarbeiten zu können. «Um mit den Menschen hier klarzukommen, muss man eine neue Art von Kommunikation erlernen», erzählt uns Walter Vonarburg.  Seine Hauptarbeit ist es den Süchtigen Auskunft zu geben, sei es am Morgen oder am Abend. Er hat keine fixen Arbeitszeiten und bekommt sein Vollzeitpensum bezahlt, wie die anderen 190 Mitarbeiter im Sozialwerk Pfarrer Sieber. In diesen 13 Jahren hat er einiges erlebt. Einige Süchtige schafften es ihre Sucht zu besiegen.

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